Wie die polnische Zeitung "Fakt" berichtet, ist Andre Breitenreiter ein heißer Kandidat bei Legia Warschau.
Der ehemalige Schalke- und Hoffenheim-Trainer soll hier den in der Kritik stehenden Portugiesen Goncalo Feio ersetzen. Ein erstes Treffen zwischen den Legia-Verantwortlichen und dem 51-jährigen Breitenreiter soll bereits stattgefunden haben. Dieser war bis zum 10. Mai 2024 Trainer in England bei Huddersfield Town und nun seit gut fünf Monaten ohne Job.
Auch Michael Wimmer (zuletzt Austria Wien, davor Interimstrainer VfB Stuttgart) soll zu den Kandidaten in Polens Hauptstadt gehören.
In Warschau scheint man die Nase von Feio voll zu haben. Legia liegt nach elf Spielen schon neun Punkte hinter Lech Posen zurück. Die letzte Titel der erfolgsverwöhnten Hauptstädter datiert aus der Saison 2020/2021. Somit wartet Legia seit drei Jahren auf die Meisterschaft. Und in dieser Serie wird es wohl erneut nichts mit dem nationalen Titel.
Da hilft es Feio aktuell auch nicht, dass er Legia in die Gruppenphase der Conference League brachte und am 1. Spieltag mit dem 1:0-Sieg über Betis Sevilla für eine Überraschung sorgte. Legia spielt einfach nicht so, wie es sich die Fans und Verantwortlichen wünschen. Hinzu kommen Feios Eskapaden am Rande der Bande. Der 34-Jährige hat seine Emotionen und Nerven oft nicht im Griff.
Er hat Komplexe, echten Fußball hat er bisher nur im TV gesehen. Für mich ist er eine Parodie eines Trainers
Tomasz Hajto über Goncalo Feio
Nachdem Europapokal-Weiterkommen Mitte August gegen Brondby Kopenhagen - RevierSport berichtete - zeigte er nach dem Spiel in Richtung der rund 1000 mitgereisten Fans aus Kopenhagen beide Mittelfinger. Eine absolute No-Go-Geste - und das sogar von einem Trainer, der als Vorbild dienen sollte.
Feio ist schon in der Vergangenheit in Polen immer wieder negativ aufgefallen. Bei seinem letzten Klub Motor Lublin schlug er den Vereinspräsidenten Pawel Tomczyk und verletzte ihn am Kopf. Der Verletzte musste ins Krankenhaus gebracht werden, während Trainer Feio entlassen wurde. Nun die obszönen Gesten Richtung der Kopenhagener Fans.
Der 51-jährige Tomasz Hajto, der zwischen 2000 und 2004 141 Pflichtspiele (neun Tore, elf Vorlagen) für Schalke absolvierte, sagte: "Ich verlange, dass der PZPN Feio bestraft und aus dem Verkehr zieht. Auch sein Verhalten auf der Pressekonferenz ging nicht. Er hat Komplexe, echten Fußball hat er bisher nur im TV gesehen. Für mich ist er eine Parodie eines Trainers."
Und, auch wenn Feio in diesen Stunden noch im Amt ist, könnte schon demnächst seinen Job verlieren - eventuell durch Breitenreiter ersetzt werden.
Dieser stand vor Huddersfield auch bei der TSG Hoffenheim, dem FC Zürich, Hannover 96, FC Schalke 04, SC Paderborn und TSV Havelse unter Vertrag.